Geschlechtergerechtigkeit in der Musikbranche
Düsseldorf Schauspielhaus, Gustav Gründgens Platz 1, 40211 Düsseldorf
10:30 – Let’s get it started
Wir beginnen den Tag mit einem kurzen Begrüßungsgespräch zu den Hintergründen von free:pop und stecken die Ziele des Tages fest.
Britt Launspach, Geschäftsführerin alice&britt
Hamed Shahi Moghanni, Geschäftsführer New Fall Festival gGmbH
10:45 – Back to Reality
Wir sind auf einem guten Weg – im Jahr 2023 ist die Geschlechtergerechtigkeit in der Musikbranche im öffentlichen Diskurs angekommen. Von Politik, über Veranstalter:innen bis hin zu den Musicacts, alle sind sich einig: Es muss was getan werden. Und so werden inzwischen Diversitätsberater:innen als Support dazugeholt, “Female Artists”-Quoten eingeführt und der öffentlichkeitswirksame Austausch befeuert. Das alles ist ein großer Erfolg. Aber am Ziel sind wir noch nicht. Das zeigen auch die „Ja, abers”, die im Gespräch über Gender Equality die Beispiele anführen, die den Gap entkräften wollen: „Ja, weibliche Acts gibt’s in Wacken nicht wirklich, aber Metal ist halt auch eher was männliches!“. „Ja, aber es gibt doch genug Frauen wie Taylor Swift, die richtig viel Kohle verdienen.” Wir wollen diese „Ja, abers” aufrollen und WhatAboutism thematisieren. Dafür schauen wir uns die Argumente im ersten Schritt anhand einiger Beispiele genauer an – und stellen ihnen dann im zweiten Schritt Fakten aus dem Status Quo, aber auch aus der Historie der Musikbranche gegenüber.
Sarah Schauberger, Musiksoziologin und Gender-Forscherin
Lisa Spielmann, musicNRWwomen*
11:45 – Wind of change
Um Geschlechtergerechtigkeit in der Musikbranche herzustellen, müssen wir Strukturen so verändern, dass bereits Entscheidungspositionen divers besetzt sind. Wir knüpfen damit an den Talk des Vorabends an, wollen aber praktischer werden und gute Beispiele kennenlernen sowie wichtige Impulse für die eigene Arbeit mitnehmen. Dafür machen wir eine kleine Zeitreise zurück in die 90er Jahre als eine Sendung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen die Herzen eroberte. Bei „Herzblatt“ wählte eine suchende Person („Picker“) aus verdeckten Kandidat:innen basierend auf skurrilen Fragen und Antworten eine:n perfekte:n Partner:in. Dieses Format wollen wir adaptieren, um anhand praktischer Beispiele herauszufinden, welche kleinen und großen Schritte man auf dem Weg zur strukturellen Veränderung gehen kann. Wie wir das machen? Und wer die Kandidat*innen sind? Das bleibt eine Überraschung.
Pickerin: Silvi Carlsson, Singer-Songwriterin, Youtuberin, Moderatorin
Kanditat:innen: Das bleibt eine Überraschung, die am Ende gelüftet wird
12:00 – PAUSE: Umzug ins Theatermuseum, Jägerhofstr. 1, 40213 Düsseldorf
13:30 WORK HARD, PLAY HARD
In zwei parallel stattfindenden Workshops wollen wir die Ärmel hochkrempeln und das Thema der Geschlechtergerechtigkeit im Muic Biz praktisch bearbeiten. Wir wollen zusammen Ergebnisse produzieren, die über die Veranstaltung hinaus einen Impact leisten. Die Teilnahme an den Workshops erfolgt nach vorheriger Anmeldung.
Sweet Child o‘ Mine: Der perfekte Pop-Star
Workshop 1
Wir wollen den perfekten Pop-Star entwickeln – eine fiktive Figur, der wir den Einstieg in den Musikmarkt mitsamt durchschlagendem Erfolg quasi in die Wiege legen. In Kleingruppen überlegen wir uns dafür: Wie sieht diese Figur aus? Ist sie männlich, weiblich, non-binär? Wie alt ist sie und welchen Background hat sie? Was ist ihre Story? Wir komponieren einen Song, schreiben einen Songtext. Dabei berücksichtigen wir mithilfe unserer Expert:innen, die die Arbeit in den Gruppen unterstützen, vor allem, was sich am besten verkaufen lässt. Das kann natürlich auch eine Persiflage sein. Und wir schauen, wie uns KI bei der Ausgestaltung unterstützen kann. Am Ende bringen wir alle Ergebnisse zusammen und helfen so dem perfekten Pop-Star auf die Welt. Patin unseres Pop-Stars (und des Workshops) ist Johanna Bauhus, Label-Bossin.
Song:
Ingrid Adjoa Yeboah, Rechtsanwältin, Gründerin IY.LEGAL
Johanna Bauhus, Gründerin und Label-Chefin “Ladies and Ladys”
Jenny Gerdts, Musikproduzentin und Songwriterin
Oliver Welling, Gründer & CEO KiNews24.de & Neural Frames
Inszenierung:
Jasmin Himmelmann, Gründerin Counterparts / Intitiative GIRLS* GET SHIT DONE
Giuliana Jacobi, Radio & TV PR / Artist Management
Nik Dorndorf & Marco Limm, KI-Experten/Gründer Cre[AI]tion
Can’t get you out of my head: Der 10-Punkte-Plan
Workshop 2
Wir nutzen die zwei Stunden, um gemeinsam einen 10-Punkte-Plan zu entwickeln. 10 Punkte, die dazu verhelfen sollen, Geschlechterungleichheiten in der Musikbranche abzuschaffen. Was muss die Politik regeln, wo helfen Anreize? Was konkret kann FLINTA-Newcomer:innen beim Karriereaufbau helfen? Wie nehmen wir die Medien mit, um das Thema auch in der breiten Öffentlichkeit stärker zu platzieren? Das sind nur Beispiele an Themen, die hier Einzug halten können. Ihr entscheidet. Hauptsache, es wird konkret. Und das Ergebnis? Das werden wir in einer Digital-Veranstaltung ein paar Wochen später (tba) an relevante Akteure virtuell übergeben. Außerdem wollen wir den Workshop journalistisch begleiten lassen, so dass die Ergebnisse eine größere Bühne finden.
Daniela Ammermann, Freie Journalistin und Moderatorin
Linn Meissner, Musikerin, Vereinsvorsitzende von musicNRWwomen* und Projektmanagerin von popNRW
15:30 – PAUSE
16:00 The Final Countdown
Mit unseren Taschen voll wertvoller Erkenntnisse geht es in die letzte Runde. Wir bringen die Ergebnisse aus unseren Workshops auf die Bühne und fragen uns: Welche Hebel können schon heute bewegt werden, damit Gleichberechtigung in der Musikbranche noch mehr Dringlichkeit bekommt? Wie können Veränderungen nachhaltig und ganzheitlich angestoßen werden?
Mit allen Beteiligten der Workshops
16:45 – Closing Time
Auch wenn das offizielle Programm nun zu Ende ist, ist noch lange nicht Schluss. Bleibt gerne noch zum Netzwerken.
